Ich bin seit circa einem Jahr Patient der Praxis und hatte im letzten Jahr nach einem chinesischen Essen und starkem Stuhldrang auf dem Heimweg im Auto eine anale Fissur. Aufgrund von körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und der verschriebenen Medikationen verbesserte sich die Symptomatik im letzten Jahr. In diesem Jahr litt ich unter starken Durchfäll...
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Ich bin seit circa einem Jahr Patient der Praxis und hatte im letzten Jahr nach einem chinesischen Essen und starkem Stuhldrang auf dem Heimweg im Auto eine anale Fissur. Aufgrund von körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung und der verschriebenen Medikationen verbesserte sich die Symptomatik im letzten Jahr. In diesem Jahr litt ich unter starken Durchfällen, die anscheinend durch den häufigen Reinigungsvorgang mit Toilettenpapier wieder zu einer Fissur führten.
Von ärztlicherseits wurde ich immer kompetent betreut. Es erfolgte eine korrekte Dokumentation - meines Erachtens - und eine de lege artis Therapie Empfehlung. In jüngster Vergangenheit zeigte sich ein Hämorrhoidalleiden, das sehr plötzlich auftrat und dann nach ein paar Stunden später wieder verschwand. Dies wurde also nicht bei der ärztlichen Befunderhebung bei der, ein paar Tage zuvor stattgehabten, proktologischen Untersuchung festgestellt. Ich schickte also meine Befunddokumentation dieses Leidens online in die Praxis.
Aufgrund einer kurzfristigen Unpässlichkeit musste ich den Termin absagen. Bei dem Absagen des Termins wurde mir von der Arzthelferin mitgeteilt, dass ich bitte keine Befunddokumentationen (Fotos) mehr schicke und dies in einer leicht emotionalisiert-empörten Tonlage. Meines Erachtens sollten aber gerade gesellschaftlich schambehafteten Themen ebenfalls ärztlicherseits abgeklärt werden und gut dokumentiert werden und dies am besten auch durch den Patienten selber. Ebenfalls fragte ich dann diesbezüglich nach einer adstringierenden Hämorrhoidensalbe. Hier wurde mir so etwas ähnliches gesagt, wie, das sei der falsche Begriff und so etwas gäbe es nicht ohne Untersuchung. Da ich bereits die Befunddokumentation mit den Fotos übersandt habe und die Hämorrhoiden zwischenzeitlich wieder verschwunden waren und ich online keinen direkten Anschlusstermin bekommen habe, fragte ich nach einem Rezept für eine derartige Creme, wie oben erwähnt, da diese Begrifflichkeit sowohl im medizinischen Kontext als auch im pharmakologischen Kontext zum Beispiel auf der gelben Liste Verwendung findet.
Es schien mir fast so, als hätte sich die Mitarbeiterin emotional empört mir nicht zugestanden eine solche Begrifflichkeit aus dem medizinischen Kontext zu verwenden.
Ich kam mir nach dieser Unterhaltung vor, als sei ich im falschen Film, muss aber zugeben, dass mir derartige Verhaltensweisen auch bereits von Ärzten bekannt geworden sind. Als sei man aufgrund eines körperlichen Leidens, das in einer Schamgegend ist, kein erwünschter Patient. Auf mich wirken diese jüngsten Ereignisse in der medizinischen Branche äußerst verstörend, eventuell infantil. Weder ist mir ein solches Verhalten in der Vergangenheit widerfahren, noch wurde es in der Uni im Medizinstudium als sachgerechter Umgang beziehungsweise fachgerechter Umgang mit Patienten gelehrt.
Bereits in den neunziger Jahren wahrscheinlich auch davor und danach ging man in dem medizinischen Arbeitsbereich davon aus, dass man sich mit Krankheiten zu beschäftigen habe, den Leuten hilft und Krankheiten in diesem Themengebiet meist nicht aussehen wie Topmodel Rosetten.
Ein Arzt hat historisch gesehen - Ausschluss: Nazi Germany - kranke Leute unterstützend kurativ (Medicus curat natura sanat) medizinisch versorgt in Form von Therapiermpfehlung, die man aus dem breiten Wissen des Medizinstudiums erlangt und sich über einen geheilten Patienten oder eine geheilte Patientin, dem / der es wesentlich besser geht als persönlichen Erfolg gefreut. Selbstverständlich spielen hier auch die emotionalen Regungen der Patienten und Patientinnen bei erfolgreicher Therapie und der Wiederaufnahme von Arbeitsfähigkeit eine projizierte emotionale Rolle ein.
Nun frage ich mich, ob diese jüngsten Ereignisse in der medizinischen Branche nur eine kurzzeitige Erscheinung (circa Beginn seit der Corona-Politik) sind oder zeitlich überdauern.
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