Kurze Info vorweg: Terminbuchung über Doctolib, Hautkrebs-Screening (unter 35 Jahre alt, also Selbstzahler-Leistung), GKV-Patientin.
Für den Termin bin ich 1,5 Stunden mit dem Auto angereist, weil ich wohnortnah keinen Termin bei einem Dermatologen bekommen konnte. Die Parksituation unmittelbar vor Ort ist ein absoluter Albtraum - ich würde den kostenfreien...
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Kurze Info vorweg: Terminbuchung über Doctolib, Hautkrebs-Screening (unter 35 Jahre alt, also Selbstzahler-Leistung), GKV-Patientin.
Für den Termin bin ich 1,5 Stunden mit dem Auto angereist, weil ich wohnortnah keinen Termin bei einem Dermatologen bekommen konnte. Die Parksituation unmittelbar vor Ort ist ein absoluter Albtraum - ich würde den kostenfreien Parkplatz etwas außerhalb der Innenstadt oder den ÖPNV empfehlen.
Der erste Eindruck in der Praxis war leider sehr entmudigend - bereits im Eingangsbereich standen andere Wartende oder saßen auf dem Fußboden aufgrund des überfüllten Wartezimmers. Auf meine Nachfrage, wie lange die anderen Personen schon warten, antworteten fast alle: „Locker seit einer Stunde.“ Auch ich habe letztendlich eine gute Stunde gewartet. Als die Zeit Richtung Mittagspause voranschritt, erfolgte die Massenabfertigung auf einmal deutlich zügiger. Dies aber auch dadurch, dass einige Personen vor mir die Praxis aufgrund der Sommerhitze und der Wartezeit ohne Untersuchung wieder verlassen haben. Hätte ich nicht so lange auf den Termin warten und so weit fahren müssen, wäre auch ich direkt wieder gegangen.
Das Praxispersonal habe ich trotz der angespannten Situation als freundlich und wirklich bemüht, die Situation bestmöglich für alle zu lösen, wahrgenommen.
Die Räumlichkeiten machten einen vernachlässigten, veralteten Zustand - an vielen Stellen war irgendetwas kaputt oder mit Macken behaftet und notdürftig mit Klebeband oder anderen Behelfslösungen verschlimmbessert. Sauberkeit der Praxis war mMn aber in Ordnung.
Im Wartezimmer steht ein Kaffeeautomat, der laut Hinweisschild allerdings - Überraschung, Überraschung - auch „außer Betrieb“ ist. Bei der Sommerhitze wurden trotz oftmals hochbetagter Patientenklientel keine Getränke zur Verfügung gestellt. Das ganze Wartezimmer wirkt wie ein Lagerraum für ausrangierte Möbelstücke und veraltete Technik. Klimaanlage ist selbstverständlich nicht vorhanden. Immerhin lief ein Radio und es gibt kostenfreie Kosmetikproben! ;)
Datenschutz schien keine Priorität zu haben - während ich darauf wartete, das Patienten-WC benutzen zu können, konnte ich viele Unterlagen mit sensiblen Daten sehen - konkreter: Rezepte, Überweisungen, Patientenakten etc. Schien niemanden zu stören.
Als ich in das Untersuchungszimmer gebeten wurde, sollte ich mich bis auf die Unterwäsche „schon einmal frei machen“. So habe ich dann noch einige Zeit auf der Untersuchungsliege verbracht, die beim Öffnen der Tür vom Empfang direkt einsehbar ist. Entsprechend wohl habe ich mich währenddessen gefühlt.
Frau Dr. Senger empfand ich beim Eintreten als höflich, aber sehr kurz angebunden, desinteressiert und distanziert. Eine kurze Nachfrage darüber, was sie für mich tun könne, gefolgt von einem „Hautkrebs-Screening“, das maximal zwei Minuten dauerte. Sie schaute sich die Muttermale auf meinen Schultern, Oberarmen und dem oberen Rücken an - Kopf, Rumpf und Unterkörper hat sie komplett ignoriert. Drei meiner Wahrnehmung nach auffälligere Muttermale hat sie sich nur auf meine Bitte hin angesehen. Ihre „fachärztliche Einschätzung“ war, ich wisse ja selbst, dass ich eine helle und sonnenempfindliche Haut habe. Ich müsse darauf Acht geben, im Alter nicht an einem hellen Hautkrebs zu erkranken - ansonsten sei aber „alles bestens“. Dafür wurden mir dann 50,-€ berechnet. Um es freundliche auszudrücken, empfinde ich das als sehr selbstbewusst - und ein entsprechender Stundenlohn von gut 1500,-€ ist natürlich auch ganz nett. ;)
Insgesamt kann ich die bekannten negativen Einschätzungen leider vollkommen nachvollziehen und muss mich hier einreihen. Die „Kassenpraxis“ von Frau Dr. Senger wirkt wie eine Gelddruckmaschine, in der eine lieblose Massenabfertigung nach Schema F abläuft. Wie die Zustände in der Privatpraxis, die sich selbstverständlich anderswo befindet, aussehen, vermag ich als Kassenpatientin leider nicht zu beurteilen. ;)
Auch wenn es ein ermüdender Kampf ist, einen Termin beim Dermatologen zu bekommen, kann ich hier nur eine ENTpfehlung aussprechen!
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